Google Antigravity

Vor einer Woche kam Googles neue IDE Antigravity raus. Ich konnte sie jetzt ein paar Tage lang ausführlich testen und schildere in den nächsten Zeilen meine Eindrücke.

Antigravity soll dich laut Google zum fliegen bringen! Die IDE ist wohl aus der Windsurf IDE entstanden, dessen wichtigste Mitarbeiter von Goolge Mitte diesen Jahres übernommen hat. Windsurf selbst ist auf Basis von VSCode entstanden und so ist die Antigravity Oberfläche jedem bekannt der VSCode kennt, soweit also nichts neues. Das neue liegt in der Art und Weise der Integration von KI Hilfe beim Programmieren. Google hat dafür im Zuge des Releases von Gemini3 diese Modelle gleich in die Antigravity Hilfe integriert. Neben den bekannten ‘Tab Auto Complete’ und dem Chat Fenster auf der linken Seite gibt es auch einen Agent View und dort spielt die Musik.

Es ist getrennt von der eigentlichen IDE, öffnet also ein neues Fenster. Hier hat man ein Chat Interface. Man kann mehrere Chats (‘Agenten’) starten und diese arbeiten im Hintergrund an der Aufgabe die man ihnen zuteilt. Dafür machen sie, wie die anderen IDEs und KI Helferlein auch, einen Implementierungsplan und einen Plan mit Tasks in jeweils einer Markdown Datei. Ist die Aufgabe erledigt, erzeugt das Model auch eine ‘Walkthrough’ Datei, in der die Änderungen für den Entwickler zusammengefasst werden. Auffällig ist hier schon mal, dass auch wenn man in deutsch prompted, diese Dateien immer auf englisch verfasst werden.

Der Clou beim Implementierungsplan ist, dass das Model ebenfalls bereits plant, wie es die Implementierungen verifizieren kann. Es erzeugt also einen 'Verification Plan'. Das soll das Vertrauen in die KI stärken und auch der KI helfen, ihre Schritte zu überprüfen.

Während das Model arbeitet, kann es eigenständig entscheiden (lässt sich auch abstellen) welche Tätigkeiten nur kleine Änderungen sind die es selbst machen kann und bei welchen Schritten es den Nutzer vorher um Erlaubnis bittet. Ich habe diese Einstellung bei der Einrichtung auf der empfohlenen Einstellung belassen und das Model arbeitet wirklich sehr selbstständig. Kein ständiges “ja du darfst” zwischendurch.

Für Änderungen am Frontend hat Google seine Vision Modelle integriert und eine Browser Erweiterung geschaffen. Das Coole ist nun, dass das Modell selbstständig den Browser öffnen und bedienen kann, um Funktionen und Änderungen zu steuern und zu verifizieren! Das ist wirklich ein cooles Feature, man kann der KI bei der Arbeit zusehen oder später die Aufzeichnung ansehen um so die Arbeit der KI zu verifizieren. Das hat in meinen Tests sogar ziemlich gut mit Swagger UIs geklappt, selbst die Body Parameter wurden hier modifiziert, bis ein richtiger Request dabei heraus kam.

Durch die Integration mit einer IDE ist es deutlich einfacher als z.B. in Claude Code oder Gemini CLI die Änderungen nachzuvollziehen. Und auch hier hat Google ein cooles Feature integriert! Ähnlich zu Git kann man hier beim Review Kommentare an einzelnen Zeilen oder Code Blöcken hinterlassen und diese dann nach dem Review an das Model senden. Damit fühlt sich das Review deutlich besser an, als wenn man alles einzeln erneut prompten muss. Es ist schon fast als wenn ein Mitarbeiter seinen PR berichtigt!

Wer mehrere Agenten gleichzeitig startet, bekommt in einer Inbox den Status angezeigt und auch, ob das Model gerade weitere Eingaben vom Nutzer braucht. Das funktioniert sogar über mehrere Workspaces hinweg, sodass man gleichzeitig an mehreren Projekten arbeiten kann, wenn man die geistige Kapazität dafür hat.

Ein Wort zur Einrichtung: Diese war sehr einfach. Einstellungen lassen sich aus Cursor, VSCode etc. importieren. Sehr cool -> man kann gleich ein VIM Keybinding einstellen, was nachträgliches Fummeln in den Shortcuts zumindest für mich erstmal erledigt hat.

Antigravity ist für mich derzeit das beste Tool und hat aus meiner Sicht das Potential Cursor, Gemini CLI und Claude abzulösen. Es bietet derzeit einfach die Beste Integration und benötigt am wenigsten Kontext Wechsel zwischendrin. Schade ist, dass es bisher noch keine Preise und auch nicht die Möglichkeit mehr KI Kapazitäten zu kaufen gibt. Es ist derzeit in Public Beta und kostenlos, man schafft es aber gerade mit mehreren Agenten auch schnell sein Limit aufzubrauchen. Hier wird nach einigen Stunden wieder mehr Limit frei, das nervt allerdings schon, wenn zwei Agenten einfach abbrechen. Auch erstaunlich: es lässt sich nach dem Verbrauch von Tokens für Gemini3 aber auf Claude Sonnet 4.5 umstellen, und weiter arbeiten. Derzeit völlig kostenlos! Team und Enterprise Pläne scheinen angedacht zu sein, derzeit aber noch nicht verfügbar.

https://antigravity.google/

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